Presseartikel


Süppchen für soziale Zwecke

Zugunsten eines Projekts verkaufen Serviceclubs Essen am Weihnachtsmarkt Hanau



(rh/chu). "Eine Hütte für alle Clubs - alle Clubs für ein Spendenziel": So lautet der Slogan für die diesjährige, karitative Aktion aller Hanauer Serviceclubs, diesmal zugunsten der Stadtteilmütter beim Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz. Über 300 Mitglieder von Lions, Rotary, Round Table und weiterer Einrichtungen betreiben vom 28. November bis zum 22. Dezember die "Hütte mit Lounge" links vor dem Rathaus. Mit Süppchen, Punsch und Glögg sowie guter Laune sammeln sie zugunsten der Stadtteilmütter, des privaten Projekts des Vereins "Sprungbrett" für Kinder im Schul- und Vorschulalter.
"Hilfe zur Selbsthilfe" ist das Leitmotiv der Stadtteilmütter. Sie sind "ehrenamtliche Elternlotsen" , haben oft selbst einen Migrationshintergrund, und beherrschen in aller Regel mehrere Sprachen. Die Schirmherrschaft für die gemeinsame Aktion von 13 Hanauer Serviceclubs übernimmt Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD). Er war es auch, der die mittlerweile dritte gemeinsame Weihnachtsmarktveranstaltung bei der VorstellungsPressekonferenz in den Räumen der Hanauer Sparkasse mit Vorschusslorbeeren bedachte. Schließlich hätten die beiden Projekte im Jahr 2012 und 2013 ordentliche Spendenerlöse eingebracht: rund 14000 Euro für die Arbeitsgemeinschaft Hospiz sowie rund 33000 Euro für die Talente- Werkstatt.
Wie Peter Berger, der für die verschiedenen Clubs als Repräsentant nach außen auftritt, hervorhob, sei "dieser Zusammenschluss so vieler einzelner Clubs wohl einmalig in Deutschland". Bereits am Vorabend, bei einer Veranstaltung im "Stein's Tivoli", seien rund 3000 Euro eingenommen worden, die ebenfalls dem Stadtteilmütter- Projekt zufließen sollen. Verena Reelfe vom Club Zonta Hanau sowie Dr. Stefanie Keilig vom Lions Club Hanau Schloss Philippsruhe haben im Vorfeld des Weihnachtsmarkts die Organisation der Clubhütte übernommen.
Geplant sei, in der Mittagszeit einen täglich wechselnden Eintopf zum Preis von 3,50 Euro zu servieren - neben selbst angesetztem Glögg, einer skandinavischen Glühweinsorte aus Rotwein mit Korn oder Wodka sowie verschiedenen Gewürzen, Punsch und weiteren Getränken. Der Eintopf werde von verschiedenen, professionellen Gastronomen aus Hanau und Umgebung geliefert, die damit ebenfalls als Sponsoren des gesamten Projekts auftreten.
Darüber hinaus würden in der so genannten Lounge neben dem Stand kleinere Events stattfinden, welche den Besuch der Hütte zusätzlich attraktiv machen sollen. Der Staatssekretär der Hessischen Staatskanzlei und Sprecher der Hessischen Landesregierung, Michael Bußer (CDU), habe sein Kommen bereits zugesagt, hieß es gestern. Der gebürtige Offenbacher Bußer kickte übrigens einst bei Kickers Offenbach gemeinsam mit dem gebürtigen Hanauer Rudi Völler in einer Jugendmannschaft. Definitiv habe die Bundestagsabgeordnete Dr. Katja Leikert ihre Teilnahme mit einer CDU-Frauengruppe zugesagt. Auch der Magistrat solle wohl auf den Stühlen der Lounge Platz nehmen und eine öffentliche Sitzung abhalten, überlegte Kaminsky.
Weitere Angebote der einzelnen Clubs könnten noch hinzukommen, der Erlös fliese immer ins gemeinsame Projekt. Standfläche und Strom stiftet die Stadt. Die Stadtteilmütter werden mit dem Erlös nicht nur in ihrer bestehenden Form unterstützt, die Spende soll auch ihre Möglichkeiten erweitern. So sollen aus dem Erlös für zumindest zwei Jahre lang drei weitere Stadtteilmütter ausgebildet und in der Weststadt eingesetzt werden.
Damit verfügten nicht nur die Brennpunkte Lamboy und Tümpelgarten über eine sehr nützliche Einrichtung für die Betreuung von Familien mit Kindern im Schul- und Vorschulalter, so Berger, sondern auch eine weiterer Stadtteil, in dem die Probleme nicht unbedingt kleiner sind.

Hanauer Anzeiger vom 08.11.2014