Presseartikel


"Die einzige Chance auf warme Kleidung"

Zehn Lions Clubs der Region organisieren Hilfsgüter-Transport für die Ukraine



Hanau (pm/rb). "Die Hilfe aus Hanau ist für die Menschen in Munkacs überlebensnotwendig", beschreibt Dr. Stefanie Keilig, Past-Präsidentin des Lions Clubs Hanau Schloss Philippsruhe, die kaum vorstellbaren Lebensumstände der Menschen in der Karpatoukraine. "Viele Rentner, aber auch Familien haben ohne unsere Unterstützung keine Chance, an warme Kleidung oder neue Schuhe zu kommen." Dabei basiert ihre traurige Einschätzung auf ganz persönlichen Eindrücken: mindestens einmal im Jahr fährt sie mit einer Delegation des Damen-Lions Clubs nach Munkacs, um die Kontakte vor Ort zu pflegen.
Während das in der gleichen Region aktive Projekt "Medizinhilfe Karpatoukraine" seinen Schwerpunkt auf die logistische Unterstützung eines regionalen Krankenhauses und des Medical Centers in Munkacs legt, geht es den zehn Lions Clubs des Main-Kinzig-Kreises mit ihrem alljährlich zusammengestellten Hilfsgüter-Transport darum, den von massiver Armut bedrohten Menschen vor Ort im Kampf um das Überleben beizustehen.
Der Hilfsgüter-Transport, der wohlbehalten in Munkacs angekommen ist, war bereits der siebte seiner Art in Folge. Auch in diesem Jahr haben die zehn Lions Clubs der Region sowie der Leo-Club Main-Kinzig im September gemeinsam eine Hilfsgüter-Sammlung für die ukrainische Stadt abgewickelt.
Der Zeitpunkt ist mit Blick auf den bevorstehenden Winter bewusst gewählt. Während der reine Transport der Hilfsgüter in rund einer Woche geschafft ist, bleibt die Ladung anschließend jedoch zwischen sechs und acht Wochen unter Zollverschluss. Um also rechtzeitig zur kalten Jahreszeit die notwendige Kleidung zur Verfügung stellen zu können, müssen die Hilfsgüter entsprechend früh auf die Reise gehen.
Der gemeinsame ehrenamtliche Einsatz an acht Tagen erbrachte schließlich ein beachtliches Ergebnis: 13 040 Kilogramm zeigte die Waage am frühen Morgen an, bevor der Hilfsgüter-Transport vom Zoll verplombt wurde und in Richtung Karpatoukraine starten konnte. Zuvor hatten die Frauen und Männer der Lions Clubs in rund 300 Arbeitsstunden rund 1249 Kartons und Kleidersäcke mit dringend benötigten Kleidungsstücken, Schuhen, Spielzeug und diversen anderen Haushaltsgütern gefüllt.
Wie die Präsidentin Güzin Langner erklärte, konnten die Damen des LC Hanau Schloss Philippsruhe daneben auch in diesem Jahr auf die logistische Unterstützung verschiedener heimischer Firmen zählen. Heraeus stellte auf dem Gelände der Quarzglasproduktion ausreichend große Hallenkapazitäten zur Verfügung, das Bruchköbeler Unternehmen Odenwäller übernahm die Entsorgung der Abfälle, die auf humanitäre Hilfen spezialisierte Giessener Hilfsorganisation Gain sorgte gemeinsam mit ihrem Projektpartner aus der Ukraine für den Transport.

Hanauer Anzeiger vom 28.09.2012