Presseartikel


Hola-Theater lädt zur Benefiz-Aufführung



Derzeit befindet sich die TheaterAG der Hohen Landesschule im Findungsprozess. "Wir sind gerade auf der Suche nach einem neuen Stück", verrät Erland Schneck-Holze, der bereits über 30 Klassiker mit dem Ensemble inszenierte. Bevor allerdings an neuem Material gearbeitet wird, soll Schillers "Maria Stuart", mit dem die Jugendlichen 2008 im Comoedienhaus glänzten, im Rahmen einer Benefizveranstaltung noch einmal auf die Bühne kommen.
Am kommenden Samstag, 31. Januar, wird die Gruppe um 11 Uhr sowie um 19.30 Uhr im Bürgerhaus Maintal-Bischofsheim auftreten. Der Erlös ist für die Maintaler Senioren-Residenz "Kleeblatt" des Deutschen Roten Kreuzes gedacht. "Selbstverständlich haben wir die Bewohner herzlich eingeladen, sich eine Aufführung anzusehen", sagt Schneck-Holze, der über das Projekt eine Brücke zwischen den Generationen schlagen möchte. "In der Schule geht es nicht nur darum, Fakten zu lernen", betont er, "wichtig ist auch, jungen Leuten Verantwortungsbewusstsein und einen Sinn für soziales Engagement zu vermitteln."
Die Theater-AG war von der Idee, junges, experimentelles Theater für Senioren zu machen, begeistert. Unterstützt werden sie vom Schulamt des Main-Kinzig-Kreises sowie vom Lions-Club Maintal. In den letzten zehn Jahren spendete die Serviceorganisation rund 150 000 Euro für soziale Zwecke. "Wir freue uns über das Engagement der Schüler", sagt Sigbert Lang-Buchalik, Mitglied im Förderverein der Maintaler Lions, "dass sie Theater zugunsten einer Senioreneinrichtung machen, finden wir lobenswert." Die Jugend selbst ist ohnehin stets im Fokus der Organisation. "Wir bemühen uns stets, speziell Schulen und andere Einrichtungen im Bildungsbereich zu unterstützen", so Lang-Buchalik, beispielsweise investiere der Club in die Fortbildung von Lehrern auf dem Gebiet der Gewaltprävention. Das Ensemble ist hoch motiviert, den Gästen einen tollen Theaterabend zu bieten. Seine jugendgerechte Bearbeitung des klassischen Stoffs löst sich von der Schiller-Vorlage, um Motive wie Machtstreben, Schein und Sein, Freiheit sowie den Geschlechterkampf zeitgemäß herauszustellen. Maria Stuart und ihre Widersacherin Elisabeth I. sind als moderne Figuren angelegt, die im bösen Spiel der höfischen Intrigen um die Vorherrschaft kämpfen. Dabei ist bis zum Ende nicht abgesehen, wer den finalen Sieg vom Platz tragen wird. Übrigens ist derzeit nicht nur die TheaterAG an der Hohen Landesschule um interessante Produktionen bemüht. Inzwischen hat sich das hauseigene English Theatre der Hanauer Schule neu formiert und plant, sich mit einem Stück bei den hessischen Schultheatertagen zu bewerben, die in diesem Jahr in Hanau stattfinden. "Leider macht es das schnelle Abitur immer schwerer, Jungen und Mädchen zu finden die in ihrer Freizeit Theater spielen möchten", bedauert der Hola-Theaterleiter Schneck-Holze, "aber wir bleiben dran." Maryanto Fischer (HA/ rg)

Hanauer Anzeiger vom 29.01.2009